Definitives Statement von Dr. Sinclair

Die Sinclair-Methode (TSM) nutzt den eigenen Mechanismus des Nervensystems, der "Extinktion" genannt wird, um das Interesse an Alkohol und die mit dem Alkoholkonsum verbundenen Verhaltensweisen allmählich zu beseitigen. Daher lautet der Fachbegriff für TSM "pharmakologische Extinktion".

Die wichtigste, der Behandlung zugrunde liegende wissenschaftliche Entdeckung war, dass Entgiftung und Alkoholentzug im Gegensatz zu früheren Überzeugungen Alkohol-Craving nicht stoppen, sondern faktisch den darauf folgenden Alkoholkonsum erhöhen. 1,2 Die alte Vorstellung, dass Alkoholismus durch physiologische Abhängigkeit vom Alkohol verursacht wird, musste deshalb verworfen werden, und es entwickelte sich ein neues Verständnis des Alkoholismus.

Nachfolgende Untersuchungen zeigten, dass Alkoholkonsum ein gelerntes Verhalten ist. 3Einige Personen erhalten, teilweise aus genetischen Gründen, jedes Mal, wenn sie trinken, sehr viel Verstärkung und haben sehr viel Gelegenheit zu trinken und Verstärkung zu erhalten, sodass das Verhalten zu intensiv wird. Sie können ihr Trinken nicht immer kontrollieren; sie können nicht "einfach 'nein' sagen". Und die Gesellschaft nennt sie Alkoholiker.

Laborstudien zeigten, dass an der Verstärkung durch Alkohol in den meisten Fällen das Opioidsystem beteiligt ist, d. h. das gleiche System, in dem Morphin, Heroin und Endorphin ihre Wirkungen produzieren.4

Das Gehirn verfügt über zwei primäre Mechanismen, um seine eigene Schaltung auf der Grundlage von Erfahrung zu ändern. Zunächst besteht ein Lernen, Verhaltensweisen zu stützen, die Verstärkung bieten. Zweitens gibt es die Extinktion zur Beseitigung von Verhaltensweisen, die keine Verstärkung mehr erzeugen. Das bekannteste Beispiel ist der Pawlowsche Hund, der lernte, beim Klang einer Glocke Speichel zu produzieren, wenn auf das Ertönen der Glocke Futter folgte. Sein gelerntes Verhalten wurde jedoch ausgelöscht, wenn die Verstärkung durch Futter nach dem Läuten der Glocke nicht mehr gegeben wurde.

Bestimmte Medikamente wie Naltrexon, Naloxon und Nalmefen blockieren die Wirkungen von Endorphin und anderen Opiaten. Ich folgerte, dass, wenn Alkohol getrunken wird, während einer dieser Opioidantagonisten die Endorphinverstärkung im Gehirn blockiert, der Extinktionsmechanismus aktiviert und eine geringe, jedoch dauerhafte Abnahme des Alkoholkonsums und Craving produzieren würde. Am nächsten Tag wäre die Person etwas weniger an Alkohol interessiert. Schliesslich würde die Kontrolle zurückgewonnen, und die Person wäre kein Alkoholiker mehr; tatsächlich wäre sie nicht mehr an Alkohol interessiert.5

Die Sinclair-Methode wurde bestätigt, zunächst in einer grossen Vielzahl von Laborstudien, 6dann in mehr als 90 klinischen Studien auf der ganzen Welt, 7,8,9 und zuletzt in persönlichen Berichten von Personen, die sie verwendeten. 10Sie hat sich bei etwa 80% der Alkoholiker als erfolgreich erwiesen. Das ist sehr hoch für die Behandlung von Alkoholismus, doch die Behandlung ist nicht für alle geeignet: Einige Personen leiden offenbar an einer anderen Form von Alkoholismus, an der das Opioidsystem nicht beteiligt ist und die mit Opioidantagonisten nicht wirksam behandelt werden kann.

Die Sinclair-Methode besteht einfach in der Einnahme eines Opioidantagonisten vor dem Trinken. Naltrexon, Naloxon und Nalmefen sind keine Substitutionsmedikamente ähnlich Methadon für Heroinsucht oder Nicorettes™ für Nikotinsucht. Opioidantagonisten machen nicht süchtig, und sie reduzieren Alkohol-Craving nicht direkt. Und im Gegensatz zu Disulfiram erzeugen Opioidantagonisten keine unangenehme abstossende Wirkung. Tatsächlich bewirken die Opioid-Antagonisten nichts, bis Endorphin freigesetzt wurde. Dann wird der Mechanismus der Extinktion ausgelöst, und der Extinktionsmechanismus wiederum beseitigt schrittweise, jedoch dauerhaft die neurale Ursache für übermässiges Trinken.

John David Sinclair, Ph.D., emeritierter Forscher

1 Sinclair, J.D. and R.J.Senter. Increased preference for ethanol in rats following alcohol deprivation. Psychonomic Science 8: 11 12, 1967.

2 Sinclair, J.D. The alcohol deprivation effect: Influence of various factors. Quarterly Journal of Studies on Alcohol 33: 769 782, 1972.

3 Sinclair, J.D. Rats learning to work for alcohol. Nature 249: 590 592, 1974.

4 Sinclair, J.D., J.Adkins, and S.Walker. Morphine induced suppression of voluntary alcohol drinking in rats. Nature 246: 425 427, 1973.

5 Sinclair, J.D. Method for Treating Alcohol Drinking Response. USA patent 4,882,335 Nov. 21, 1989.

6 Sinclair, J.D. Drugs to decrease alcohol drinking. Annals of Medicine 22: 357 362, 1990.

7 Heinälä, P., H. Alho, K. Kiianmaa, J. Lönnqvist, K. Kuoppasalmi, and J. D. Sinclair. Targeted use of naltrexone without prior detoxification in the treatment of alcohol dependence: A factorial double-blind placebo-controlled trial. Journal of Clinical Psychopharmacology: 21(3): 287-292, 2001.

8 Sinclair, J.D. Evidence about the use of naltrexone and for different ways of using it in the treatment of alcoholism. Alcohol and Alcoholism, 36: 2-10, 2001.

9 Eskapa, R. The Cure for Alcoholism, Dallas, TX: BenBella Books, 2008, 2012.

10 Christian, Claudia. Babylon Confidential, Dallas, TX, BenBella Books, 2012.

Erfolgsquote:

78